Über mich

Als Einzelkind und Tochter einer Heimnäherin wuchs ich mit der
Nähmaschine auf und liebte es stundenlang in meinem Zimmer zu malen,
bevorzugt asiatische Blumenmotive.
Später in einem Kunst - Pädagogikstudium erweiterte sich mein bildnerisches
Darstellungstalent, um eine besondere Technik der Aquarellmalerei.
Die in der Kindheit erlebte Faszination für Stoffe und deren "Reste-Verarbeitung"
nach dem ordnenden Prinzip, zog mich wie ein "roter Faden"
auf den Weg der textil-künstlerischen Gestaltung.
Nach dem Studium führte mich der Weg sechs Jahre auf Reisen mit
mehrmonatigen Aufenthalten in Griechenland, Indien und Indonesien auf der
Insel Bali.
Während längerer Aufenthalte in Indien erweiterte sich mein Blick auf die
einzigartigen Farben einheimischer Textilien, vor allem der Dupion Seiden,
mit denen ich heute noch arbeite.
Auf einer geliehenen Tretnähmaschine eines indischen Schneiders
entstanden erste Ordnungsmuster mit Sari- und Seidenresten.
Ich entdeckte eine unbegrenzte Dimension Stoff und Farbe zu gestalten.
Zurückgekehrt nach Berlin entstanden erste graphische Farbkompositionen,
die an Rollbilder hinduistischer und buddhistischer Tradition erinnern.
Dabei kommt die Struktur des Mandalas bevorzugt zum Ausdruck.
Der Begriff „Mandala“ kommt aus dem Sanskrit, der altindischen
Schriftsprache und bezeichnet einen heiligen Bezirk bzw. einen Mittelpunkt,
um den sich eine Gruppe von Strukturen ordnet.
Spiegelten die früheren Arbeiten noch intensiv die Farbenvielfalt
Südostasiens wieder, wurden sie zunehmend monochrom, bis oft nur noch
Weiß erscheint.
Die Struktur des textilen Materials bekommt eine stärkere Aussage als die
Farbe.
Der Umzug auf den Sinziger Zehnthof in die Orangerie, mit Blick auf einen
historischen Rosengarten, der im Jahre 1864 von dem berühmten
Generalgartendirektor der königlich-preussischen Gärten, Peter Joseph
Lenné, angelegt wurde, erweiterte meine Mandala-Nadelkunst.
Die tägliche Ansicht auf den Rosengarten und die gärtnerische Pflege darin,
schenken der textil-künstlerischen Arbeit Inspiration, die Mandala-Struktur
im Sinne eines angelegten Gartens zu gestalten.
Chinesische Brokatstoffe mit ihren fein eingewebten floralen Motiven und
Ornamenten, fügen sich erzählerisch in
kreierte Garten-Mandala-Kompositionen.
Der Farbe treu bleibend, malte ich weiterhin Aquarelle und kolorierte
Zeichnungen meines kreativen Weggefährten Joachim Szymczak.
Eine passende textile Gestaltung bildet zumeist den Rahmen der Aquarelle
und bringt auch hier den asiatischen Rollbilder- oder Thangka - Charakter ins
Spiel.
In Absprache und immer nach meinem eigenem Entwurf, fertige ich auch
Auftragsarbeiten an.
Angelika Krohne
Veröffentlichungen:
"Gärten – Textile Kunst von Nadja Hormisch und Angelika Krohne", Katalog zum gemeinsamen Gärten-Projekt in Zusammenarbeit mit dem Künstler und Grafiker Jürgen Forster, Bonn; 75 Seiten, 2021